Internationales Fachgremium für Wickel und Kompressen

Nachlese  2011

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Das internationale Fachgremium für Wickel und Kompressen bedankt sich herzlich für die motivierenden und konstruktiven  Feedbacks!

 

ReferentInnen und ihre Themen

 

Zuwendung und Wohlbefinden – eine lohnende Investition!

Mit Wickel und Kompressen die Gesundheit und das Wohlbefinden fördern ist eine lohnende Investition. Sie unterstützen in hohem Masse die Selbstkompetenz und das Vertrauen in die Selbstheilungskräfte des Menschen.

Die Salutogenese befasst sich mit der Entstehung von Gesundheit. Sie stärkt den Stellenwert des Wohlbefindens und wertet dadurch dieses in seiner Positionierung wesentlich auf. Das entwickelte Arbeitsinstrument: Salutogenese in der Wickelarbeit, macht den Themenbereich bewusster und dient als Orientierungshilfe zur Umsetzung des Salutogenese-Modells in der Praxis.

Literatur:

Brieskorn-Zink Marianne, Gesundheitsförderung in der Pflege, Kolhammer Verlag,2004

Lorenz Rüdiger, Salutogenese, Reinhardt Verlag, 2004

Petzold Theodor Dierk, Praxishandbuch Salutogenese, Südwest Verlag, 201o

 

Lassen Sie sich durch Farbe, Freude und Humor inspirieren

Susanna Anderegg-Rhyner, Mail: anderegg 48@bluewin.ch

Diplomierte Pflegefachfrau HF, Wickelfachfrau,

Ausgebildet in Phyto-und Aromatherapie und –pflege,

Koordination und Leitung in gesundheitsfördernden Projekten

 

ArletteBologni-Urech, Mail: arlettebologni@pop.agri.ch

Diplomierte Pflegefachfrau HF, Berufsschullehrerin Pflege, Wickelfachfrau.

Arbeit in einer Pflegeinstitution als Ausbildungsverantwortliche Pflege.

 

Vreni Brumm, www.vrenibrumm.ch

Dipl. Pflegefachfrau HF, dipl. Erwachsenenbildnerin HF, Kneipptherapeutin und Wickelfachfrau. Eigenes Büro-Bildung und Beratung in der Gesundheitsförderung. Leitung der Weiterbildung zur Wickelfachfrau/Fachmann in der Schweiz mit Madeleine Ducommun-Capponi, Buchautorin.

 

Komplementäre Pflege – die Zukunft in der Altenpflege

Unser gemeinsames Anliegen an die Pflege älterer Menschen, sowie unser Wissen und unsere Erfahrung, haben uns zu folgender Fragestellung für unsere Projektarbeit im Rahmen der Weiterbildung „Komplementäre Pflege“ veranlasst:

Ist komplementäre Pflege zukunfts-weisend in der Altenpflege?

Die tägliche Konfrontation mit den Begleiterscheinungen des Alters und der Vergänglichkeit stellt eine persönliche Herausforderung für Pflegende dar. Die wohl größte Herausforderung an unser Gesundheitssystem der Zukunft wird die demografische Entwicklung und damit die steigende Anzahl Pflegebedürftiger, insbesondere aber die steigende Zahl Demenzkranker sein.

Die Anwendung Komplementärer Pflegemethoden wird dem Anspruch auf klientenzentrierte Pflege gerecht. Außerdem zeigt die Erfahrung, dass viele Menschen durch Komplementäre Pflege eine wesentlich verbesserte Lebensqualität erhalten.

Aber auch für die Berufsgruppe der Pflegenden bieten diese Methoden Möglichkeiten zur Selbstpflege, zur Prävention und damit zur Gesund-heitsförderung. Ein ganzheitlicher Ansatz also für Pflegende und Gepflegte. Dies erhöht die Zufriedenheit im Pflegeberuf und kann Ausweg aus der Hilflosigkeit sein.

Erfahrungsberichte aus der Praxis und Ausblicke was in der Zukunft zu tun wäre, führen auch zur Betrachtung der ökonomischen Seite. Wir stellen fest, dass im Gesundheitswesen gravierende Kosten gespart werden könnten.

Edith Burmester, DGKS, DPGKS, PDL im Marienheim in Schwaz

Interprof. Hochschullehrgang für Palliativcare, Ausbildung Validationsanwender, Basale Stimulation, WB Komplementäre Pflege

Mail: e.burmester@marienheim-schwaz.at

 

Christina Vorhofer, DGKS, PD im A.ö.BKH Kufstein, seit 1.10.2010 in Pension

Stationsleitungsausbildung, Univ. Lehrgang für leitendes Pflegepersonal, Komplementäre Pflege

Mail: christina.vorhofer@aon.at

 

Lavendelölauflagen bei onkologischen Patienten mit Schlafstörungen

Eine randomisierte, kontrollierte Untersuchung

Fragestellung:

Die Prävalenz von Schlafstörungen bei Tumorpatienten ist signifikant höher als in der Allgemeinbevölkerung. Patienten berichten von Schlafstörungen in allen Phasen der Krebserkrankung, und wünschen sich häufig natürliche Verfahren. Ätherischem Lavendelöl wird eine Schlaf fördernde Eigenschaft nachgesagt. Der wissenschaftliche Nachweis zur Wirksamkeit von Lavendelöl ist bisher nicht erbracht worden.

Primäres Zielkriterium: Wirkung von Lavendelölauflagen auf Gesamtschlafdauer (GSD)

Sekundäre Zielkriterien: subjektive Schlafqualität (SQ), Gefühl des Erholtseins nach dem Schlaf (GES), psychische Ausgeglichenheit (PSYA) und psychische Erschöpftheit (PSYE) am Abend

 

Methode:

Eine randomisierte kontrollierte Studie onkologischer Patienten mit der Pflegediagnose Ein- und/oder Durchschlafstörung. Ethikvotum wurde eingeholt. 133 Tumorpatienten während einer stationären Rehabilitation wurden rekrutiert. Die Patienten der Therapiegruppe erhielten an fünf aufeinander folgenden Abenden Auflagen mit Lavendel-Pflegeöl (1% äther. Anteile), die der Kontroll­gruppe

mit Mandel-Pflegeöl (keine äther. Anteile). Die Anwendung der Ölauflage erfolgte nach einem standardi­sierten Verfahren zur individuellen Zubettgehzeit. Ergebnisse wurden an 8 Messzeitpunkten mit Pittsburgher Schlaf-Qualitäts-Index (PSQI), Schlaffragebogen SF-A, Hospital Anxiety und Depression Scale (HADS-D) erfasst.

 

Ergebnisse:

Signifikante Unterschiede zwischen den Gruppen in der GSD konnten nicht gezeigt werden.

Beide Gruppen zeigten eine hoch signifikante Verbesserung der SQ über den 14-tägigen Verlauf im PSQI-Score (Lavendel: 10,5 zu 8,9; p<0,005 / Mandel: 11,2 zu 10,4; p<0,005).

Bei der Therapiegruppe zeigt sich in einzelnen Nächten ein signifikanter Effekt (p<0,05) der SQ, der PSYE und der PSYA. Bei dem GES zeigt die Kontrollgruppe signifikant bessere Werte.

 

Schlussfolgerung:

Ölauflagen erscheinen als geeignete Methode um den Schlaf positiv zu beeinflussen. Der Zusatz eines ätherischen Lavendelöls scheint hingegen nicht die entscheidende Komponente zu sein.

 

Christian Wylegalla

Pflegedienstleiter und Pflegewissenschaftler an der Klinik für Tumorbiologie Freiburg

Dipl. Pflegewirt (FH), Fachkrankenpfleger in der Onkologie

Promovend am Institut für Pflegewissenschaft der Universität Witten/Herdecke

Thema: Ölauflagen bei Schlafstörungen

Kontakt: wylegalla@tumorbio.uni-freiburg.de

 

Zwischen Steuerberatern und Idealen

Selbständig in der naturheilkundlichen Pflegepraxis

Das eigene Pflegeverständnis aus der betriebswirtschaftlichen Perspektive zu betrachten ist für Pflegende ungewohnt. Der Schritt in die Selbständigkeit führt Pflegende jedoch unweigerlich an diesen Punkt. Den Entwicklungen im Gesundheitswesen zu trotzen und dem Patienten ein Angebot zu unterbreiten, dass ohne Kompromisse dem eigenen Pflegeverständnis entspricht, ist eine Motivation sich selbständig zu machen. Das Kriterium »Zeit für den Patienten zu haben« ist dabei ein wesentliches Merkmal. Aber ist dieses Pflegeverständnis auch finanzierbar?

Es ist finanzierbar, sofern kreativ und konsequent neue Wege erschlossen werden und die pflegerischen Angebote sich an dem bestehenden Markt

orientieren. Eng mit dieser Frage verbunden ist die Auswahl und Gestaltung der Praxisräume, denn diese sind sowohl ein wesentlicher Faktor der Außendarstellung als auch eine Frage der Finanzierung. Auch Maßnahmen des Marketings müssen sorgfältig überlegt sein, denn wenn wer beispielsweise in einem Kindergarten einen kostenlosen Vortrag hält, muss auch über die zeitlichen und finanziellen Ressourcen verfügen, dies in allen Kindergärten der Umgebung zu tun. Letztlich mündet jede Überlegung wieder in die Frage: »Welche Angebote kann ich zu welchem Preis anbieten?« Diese Frage ist Leitgedanke des Vortrags.

Naturheilkundliche Pflegepraxis Lavendel & Co.

Stephanie Möllmann, Mail: info@lavendel-co.de, Internet: www.lavendel-co.de

Diplom-Pflegepädagogin und Fachkinderkrankenschwester für Intensivpflege und

Anästhesie; Fachfrau für Wickelanwendungen, Aroma- und Heilpflanzenexpertin

 

Schmerz, der tägliche Begleiter

Akute sowie chronische Schmerzen begleiten viele Menschen Tag für Tag. So können bei akuten Schmerzen Topfen/Quark, kühle Umschläge uvm. hilfreich sein. Für die chronischen Schmerzen dagegen sind temperierte und warme oder heiß feuchte Wickel hilfreich. Diese Wickel können schmerzlindernd, hilfreich bei Schlafstörungen, Verdauungsbeschwerden auf Grund der Medikamenteneinnahme sowie zur Unterstützung der Leberunterstützung angewendet werden.

Besonderes Augenmerk liegt auf den psychischen Auswirkungen des chronischen Schmerzes:

Neben Angst gehen häufig Depressionen und Schlafstörungen sowie starke Tendenzen zu Abhängigkeitserkrankungen einher. So werden im Vortrag die temperierten Wickel wie die Johanniskrautölkompresse und die duftenden Ölkompressen mit ätherischen Ölen, Heilerde u.a. besprochen. Diese Wickel unterstützen Schlaf, Verdauung usw.

Es wird auch auf einige ätherische Öle und deren Wirksamkeit eingegangen

Die Wickelanwendungen müssen den Anforderungen für chron. Schmerzpatienten Stand halten - einfach in der Handhabung und preiswert.

 

Bärbl Buchmayr

Dipl. Kinderkrankenschwester, Wickelfachfrau, Aromapflegeexpertin, Fußreflexzonentherapeutin, Fachbuchautorin; selbständig tätig seit 1995 als Referentin zu Themen der komplementären Pflegemethoden, Seminartätigkeit in Österreich, Deutschland, Italien und der Schweiz.

Fachliche Leitung der Weiterbildung „ Aromapflege “ beim Österreichischen Krankenpflegeverband Steiermark seit September 2003.

www.baebl-buchmayr.com

 

Leinsamenkompressen, eine schleimige Versuchung

Seit Jahrhunderten wird Leinsamen als hochwertige Ölfrucht in der gesundheitsbewussten Ernährung geschätzt und verwendet.

Nicht nur das Leinöl mit dem hohen Anteil mehrfach ungesättigter Fettsäuren und Vitaminen, sondern die ganze Frucht mit Ballast- und Schleimstoffen, unterstützt und kräftigt den menschlichen Organismus – ins besonders das Verdauungssystem und die Leber.

Äußerlich wird Leinsamen als Kataplasma aufgelegt – in unterschiedlichen Temperaturspektren, je nach Indikation und aktueller Befindlichkeit des Patienten. Die sehr warme Anwendung zeigen wir an Hand einer Power-Point Präsentation und im Anschluss berichten wir über unsere Erfahrungen mit temperierten bzw. kalten Leinsamen-Kataplasmen.

Leinsamenkataplasma Instant

Monika Bußlehner

Dipl. Kinderkrankenschwester, Ederhof, Reha-Zentrum für Kinder und Jugendliche vor bzw. nach einer Organtransplantation

Weiterbildung Komplementäre Pflege

Mail: monika.busslehner@aon.at

 

Evelin Habicher

Dipl. Gesundheits- und Krankenschwester, Privatklinik Hochrum,

Leitung der Weiterbildung für Komplementäre Pflege lt. GuKG

Wickelfachfrau, Fachfrau für Heilpflanzen

Dipl. Erwachsenebildnerin und Gruppenprozeßbegleiterin

Mail: evelin.habicher@gmx.at

Homepage: www.calendula.at

 

Die vier Elemente

Eine spannende Herausforderung für Wickel und Heilpflanzen

Eine der Hauptwurzeln der abendländischen Heilpflanzenkunde ist in der klassischen Antike zu suchen. Damals, vor rund 2500 Jahren, entwickelten Philosophen durch Beobachten der Natur ein Welt-Modell der „Vier-Elemente“. Diese Vorstellung geht davon aus, dass die Vielfalt der Materie und Lebewesen aus unterschiedlichen Mischungen und Zusammensetzungen der vier Elemente hervorgeht. Dies sind Erde, Wasser, Luft und Feuer. Den vier Elementen werden sogenannte Primärqualitäten (warm-kalt, trocken-feucht) zugeordnet, die die (energetische) Wirkung und Dynamik charakterisieren. Die Primärqualitäten einer Pflanze – wie sie in den Kräuterbüchern weit über das Mittelalter hinaus aufgelistet wurden – beschreiben eigentlich die Wirkung der Pflanze auf den menschlichen Körper. Dieses in sich stimmige und im Laufe der Jahrhunderte erprobte Modell hatte Gültigkeit bis ins 17. Jahrhundert. Dann wurden die Pflanzen zunehmend anhand der Auflistung von Inhaltsstoffen beschrieben. Heute steht im medizinischen Kontext die

Kenntnis der Inhaltsstoffe der Pflanzen im Vordergrund. Doch es sind weiterhin auch Hinweise auf das Weltbild der Vier-Elemente in den Vorstellungen über Wirkungsweisen von Arzneipflanzen und ihren Anwendungen zu finden. Dann etwa, wenn die Rede davon ist, dass Rosmarin eine feurige Pflanze ist, die stark durchwärmt. Durch sorgfältiges Beobachten sind Primärqualitäten oder energetische Wirkungen von Pflanzen auf den Menschen gut wahrnehmbar und es lässt sich etwa sagen, ob eine Pflanzenanwendung insgesamt wärmend, kühlend, zusammenziehend oder trocknend ist.

Eine Beschäftigung mit dem Modell der Vier-Elemente und den Primärqualitäten der Pflanzen lohnt sich auf jeden Fall, denn dabei werden die Sinne für die Beobachtung von Prozessen und Dynamiken geschärft. Und dies ist nebst dem fundierten zeitgemäßen Fachwissen wichtige Voraussetzung für die gesundheitsfördernde und sinnvolle Anwendung von Arzneipflanzen, Wickeln und Kompressen.

Maja Dal Cero, Schaffhausen, Schweiz, www.majadalcero.ch

dipl. Natw. ETH, Naturwissenschafterin und Buchautorin, Ausbildung in Pflanzenheilkunde und Aromatherapie, CAS in Ethnobotanik und Ethnomedizin, Universität Zürich

z.Z. „Ethnobotanische Studie zur Kräuterheilkunde in der Schweiz“ an der Universität Zürich

 

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